Wissenswertes rund um die Gürbe
Wildwasserweg Gürbe Gemeinsam mit mehreren Quellbächen entspringt die Gürbe am Nünenenberg (am Nordhang des Gantrisch). Insgesamt legt sie auf einer Distanz von 29 km eine Höhendifferenz von ca. 1‘175 m zurück, 1‘000 Höhenmeter bereits innerhalb der ersten 5 km. Das enorme Gefälle zu Beginn führte dazu, dass es in der Region immer wieder zu zahlreichen Überschwemmungen kam. Dies erschwerte die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Gemeinden enorm. Aus diesem Grund wurde von 1854 bis 1911 eine „Gürbekorrektur“ durchgeführt.Dank der „Korrektur“ konnten die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert und eine sichere Bahnverbindung ins Tal gewährleistet werden. Gleichzeitig bildete die Korrektur den Grundstein für den Wildwasserweg Gürbe. Preparing document for printing...
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Jahrhundertereignis – Unwetter 1990 25 Jahre ist es her als die Gürbe ein letztes Mal ihr zerstörerisches Gesicht zeigte. Der 29. Juli 1990 ein prägender Tag für die Wattenwiler Geschichte und das Ganze Gürbetal. Das Unwetter von 1990 gilt als Jahrhundertereignis und hat in und um Wattenwil Schäden von bis zu 40 Millionen Franken angerichtet. Dabei hat dieser denkwürdige Sonntag mit leicht bedeckten Himmel eigentlich noch ganz harmlos begonnen. Familien mit ihren Kindern sowie Freunde verabredeten sich zum Brätlen und Baden an der Gürbe. Später, als es draussen noch hell war und sich die Wolken schon fast bedenklich finster zusammen geschoben haben, hörte man es „rumpeln“. Nur wenig später kamen grosse Steine die Gürbe herab. Es roch plötzlich gewaltig nach Schwefel, weil sich die abwärts donnernden Steine aneinander abgerieben haben. Kurz darauf begann es heftig zu regnen und schon bald kam Hagel dazu. Nicht weniger als bis zu 500 Liter Wasser pro Quadratmeter regnete es. Die teils über hundert Jahre alten Sperren konnten irgendeinmal dem enormen Wasserdruck (nachträglich wurden Abflusswerte bis zu 250 m3/s gemessen) nicht mehr Stand. Die Gürbe riss viel Geröll und Steinmengen mit sich, weshalb die Gräben innert Kürze komplett vermacht waren und sie sich schliesslich über Land und Strasse ihren Weg bahnte. Vor allem der Dorfteil Mettlen wurde von der Verwüstung ganz stark getroffen. Die mittlerweile braune Gürbe nahm auf ihrem Weg abwärts alles mit sich, was sie auffand. Zerstörte Strassen, Felder, Gärten und überflutete zahlreiche Keller. Der Gemeinderat berief umgehend einen Krisenstab ein, welcher in dieser ausserordentlichen Notsituation die Entscheidungen fällte und die Bevölkerung anleiten sollte. Das Unwetter 1990 hatte in nur kurzer Zeit eine unglaubliche Verwüstung geschaffen. Die Wattenwiler Wasserversorgung war unterbrochen, Brücken wurden weggeschwemmt oder zumindest stark beschädigt. Gärten und Felder waren so stark mit Geröll und Schlamm zugeschüttet, dass ohne das vorzeitige Beiseiteräumen nicht an neues Wachsen zu denken war. Auch das untere Gürbetal wurde vom Unwetter so stark getroffen, dass als Folge die Züge während den nächsten zwei Wochen nicht mehr fahren konnten. Ebenfalls waren die tierischen Bachbewohner beim Unwetter ihrem eigenen Schicksal überlassen und so verendeten unzählige Fische in der Gürbe. Viele unermüdliche Helferinnen und Helfer vom Zivilschutz, dem Militär, der Feuerwehr und aus der Bevölkerung halfen anschliessend, wo es nur ging. Der Kanton Bern erklärte die Gemeinde schlussendlich gar zum Katastrophengebiet und bot weitere Unterstützung. Auch wenn das Unwetter eine schlimme Zeit beduetete, war es doch schön das grossartige “Miteinander” der Wattenwilerinnen und Wattenwiler in dieser Zeit zu sehen. An die Bundesfeier vom 1. August war 1990 schlicht nicht zu denken. Trotzdem brachte der Nationalfeiertag mit der wieder funktionierenden Wasserversorgungen, zwar noch mit erheblichen Einschränkungen, Grund zur Besserung. In den nachfolgenden Wochen und Monaten galt es die Schäden bestmöglich wieder zu beheben und neue Dämme und Verbauungen sowie Hochwasserrechen wurden errichtet, damit die Bewohnerinnen und Bewohner Wattenwils bei einem nächsten Unwetter geschützt sind. Die für die notwendigen Verbauungen anfallenden Kosten, verleihen der Gürbe seither die Bezeichnung, der teuerste Wildbach der Schweiz zu sein. |
Ringelnatter Tier des Jahres 2015 Pro Natura verbindet diese Wahl mit dem Aufruf die Lebensräume der geschützten Art zu erhalten oder neu zu schaffen. An der Gürbe um Wattenwil lebt eine Population dieser völlig harmlosen und ungiftigen Nattern. Die Nattern erreichen eine imposante Länge, Weibchen bis zu 1.40m während dem Männchen wesentlich kleiner bleiben. Die Tiere schwimmen ausgezeichnet. Sie jagen vor allem Amphibien (z.B. Frösche) und kleine Fische. Die auffällige schwarz-weissliche Nackenzeichnung der Jungtiere verschwindet oft bei älteren Tieren. Die Grundfärbung ist sehr variable von grau-bräunlich bis schwarz. Alle Reptilien und Amphibien stehen seit 1967 unter Bundesschutz. Weitere Infos finden sie unter: http://www.pronatura.ch/tier-des-jahres-2015 |
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Fischereiverein Gürbetal Der Fischereiverein Gürbetal besteht seit 1927. GürbetalerInnen bietet der Verein ein „Gefäss“, um für sich selber, für den Lebensraum im Gürbetal und für die Natur etwas Gutes zu tun. Die finanziellen Mittel werden für die Aufzucht, die Hege und Pflege und für Renaturierung– und Revitalisierungsprojekte verwendet. Der Vorstand leistet mit einem Team von Vereinsmitgliedern über 2‘500 Stunden an freiwilliger Arbeit pro Jahr.
Mehr Informationen zu den Tätigkeiten des Fischereivereins Gürbetal finden sie unter http://www.fvguerbetal.ch |